Innsbrucker Festwochen :
Durch den Bühnennebel tänzelnd in den Tod

Von Reinhard Kager
Lesezeit: 4 Min.
Klar, kernig und brillant: Viktorija Miškunait als Saverio Mercadantes Didone in Innsbruck
Schwerlich barock, aber aus Neapel: Jürgen Flimm inszeniert Mercadantes „Didone abbandonata“ zur Eröffnung der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.

Wie alt ist Alte Musik? Wäre der rasende technische Fortschritt das Maß, dann müssten eigentlich längst Luigi Nonos und erst recht Arnold Schönbergs Kompositionen, in denen vor nahezu hundert Jahren erstmals die Zwölftontechnik angewandt wurde, als alt bezeichnet werden. Doch im Sprachgebrauch des klassischen Musikbetriebs wird Alte Musik stets mit der Renaissance- und Barockmusik verknüpft. Insofern überraschte Alessandro de Marchi, der künstlerische Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, das Festivalpublikum zur Eröffnung im Tiroler Landestheater: Denn Giuseppe Saverio Mercadantes „Didone abbandonata“ von 1823 lässt sich schwerlich als Barockoper bezeichnen.

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