„Poppea“ wurde zur Festspiel-Sternstunde

Claudio Monteverdis Oper „Die Krönung der Poppea“ wurde Sonntagabend bei den Salzburger Festspielen zur Sternstunde. Die Aufführung, geleitet von William Christie, führt Gesang, Orchester und Tanz als gleiche Partner zusammen.

Das ist eine ganz neue Sicht auf das mehr als 350 Jahre alte Werk. Das Orchester, das Ensemble „Les Arts Florissants“, wird zum aktiven Mitspieler: Die Musiker sitzen in einem sehr erhöhten Orchestergraben, der von einem breiten Steg überbrückt wird.

Alle Spieler sind einander und auch dem Publikum ganz nahe und haben einander immer im Blick. Da kann William Christie fast völlig auf Dirigieren verzichten.

Sex und Gewalt, atemberaubend schöne Musik

Erzählt wird eine Geschichte von Sex und Gewalt zu atemberaubend schöner Musik. Poppea möchte römische Kaiserin werden. Sonya Yoncheva singt und spielt betörend und zeigt eine Frau, die all ihre Reize ausspielt. Nero, der Kaiser an ihrer Seite, ist ein Ekel durch und durch. Kate Lindsey stellt einen gewalttätigen Wahnsinnigen auf die Bühne.

Krönung der Poppea - Salzburger Festspiele

ORF

Der belgische Choreograph Jan Lauwers hat die Produktion inszeniert. Er arbeitete mit einem Tanzensemble der SEAD, kommentierte den Tanz oder verstärkte den Gesang. Im allgemeinen Jubel gab es für die Regie auch ein paar Buh-Rufe.

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