Innsbrucker Festwochen :
Liebesträume auf dem Sterbebett

Von Reinhard Kager
Lesezeit: 4 Min.
Amor auf der Flucht: Giulia Bolcato als Verwirrung stiftender Liebesgott
Einfache Mittel, große Wirkung: Alessandra Premoli inszeniert Francesco Cavallis zweite Oper „Gli amori d’Apollo e Dafne“ als Phantasie der Palliativmedizin bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.

„Back to the Future“ könnte man es nennen, was die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik derzeit vollziehen: Nach dem problematischen Ausflug ins neunzehnte Jahrhundert mit Giuseppe Saverio Mercadantes „Didone abbandonata“ kehrte das Festival nun an die Wiege der Oper zurück, ins Venedig des Seicento, wo Francesco Cavalli (1602 bis 1676) eine Hochblüte der sich gerade von den Fürstenhöfen emanzipierenden Oper bewirkte. Trotz dieses Schritts in die Musikhistorie erschließen die Innsbrucker Festwochen zugleich die Zukunft, denn Cavallis 1640 entstandene zweite Oper „Gli amori d’Apollo e Dafne“ wurde in die Hände eines blutjungen Ensembles gelegt, das die anspruchsvolle Aufgabe im stimmungsvollen Innenhof der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck bravourös meisterte.

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