Die Pianistin Hélène Grimaud und der Bariton Konstantin Krimmel widmen sich auf ihrer neuen CD dem Gefühlschaos, das Clara Schumann bei Robert Schumann und Johannes Brahms auslöste.
Katharina Wagner bleibt an der Spitze der Bayreuther Festspiele. Doch Änderungen in Leitung und Finanzierung sollen die Autonomie der Kunst stärken, zugleich wächst der Einfluss der Politik.
Dostojewskis „Brüder Karamasow“ auf die Theaterbühne zu bringen ist immer ein Wagnis. Oder auch nicht. Jedenfalls nicht für die Regisseurin Laura Linnenbaum.
Nicht jeder Klang kann zur Bewegung werden: „Il Cimento dell’Armonia e dell’Inventione” nach Vivaldi als Uraufführung von Anne Teresa De Keersmaeker und Radouan Mriziga beim „Kunsten Festival des Arts“.
Warnungen vor einem schwächelnden Kunstmarkt und der Websiten-Hack bei Christie’s: Vor den großen New Yorker Auktionen waren die Sorgen der Versteigerer groß. Zum Teil können sie aufatmen, doch ein Problem bleibt.
Die Influencerin Cathy Hummels nutzt im Fußballkontext den SA-Spruch, wegen dessen Nutzung Höcke zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Jetzt setzt der AfD-Politiker sich mit ihr gleich. Das macht wenig Sinn.
Bei der Vorstellung seines neuen Buches in Berlin wirkt Salman Rushdie souverän und humorvoll. Aber seinem Gesicht sind die Spuren des Mordanschlags anzusehen, den er in „Knife“ beschreibt.
Der Saarländische Rundfunk gratuliert Friedrich Nowottny zum 95. Geburtstag. Dabei haben wir ihn vom WDR in Erinnerung. Und seine eigene Erinnerung ist in diesen Tagen düster – an den Krieg.
Zwei Jurorinnen prangern die Auswahlpraxis des Berliner Literaturpreises an. So richtig ihre Einlassung inhaltlich sein mag, der Vertrauensbruch ist ein Skandal.
Die Pariser Holocaust-Gedenkstätte wurde mit Graffiti beschmiert. Sie zeigen blutrote Handabdrücke an der „Mauer der Gerechten“. Diese Anspielung auf die Situation in Gaza ist in vielfacher Hinsicht ein antisemitischer Tabubruch.
Die App „Angry Girlfriend“ soll Männern helfen, ihrer wütenden Freundin mehr Empathie entgegenzubringen. Sie verrät allerdings mehr über das problematische Männerbild der Entwicklerin.
Die Universität Cambridge und der Verlag Cambridge University Press sind in East Anglia ansässig, doch sie finden das Wort „angelsächsisch“ nicht mehr zeitgemäß.
Mobbing, Herabwürdigung und Morddrohungen: Was die Sängerin Eden Golan beim ESC erleben musste, ist keine Kritik an der israelischen Regierung – sondern purer Antisemitismus.
Als der Komiker Jerry Seinfeld an der Duke-Universität die Ehrendoktorwürde erhält, verlassen Dutzende Besucher die Versammlung und rufen „Free Palestine“. Sie zeigen, dass mit ihnen Verständigung nicht möglich ist.
Die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner bleibt für die nächsten fünf Jahre Chefin der Bayreuther Festspiele. Die künstlerische Autonomie soll trotzdem gestärkt werden.
Bei den Händel-Festspielen in Göttingen wird Balzacs „Sarrasine“ zum Libretto einer neuen Händel-Oper. Das Ergebnis ist eine Party der Gender-Fluidität rund um einen männlichen Sopran.
Die Schauspielerin Ursina Lardi ist Alleinjurorin für den Alfred-Kerr-Darstellerpreis beim Berliner Theatertreffen. Sie hofft auf eine Zukunft ohne Mikroports und mehr ältere Menschen auf der Bühne. Ein Gespräch.
Premiere beim Jubiläum: Mit dem Musical „Die Gänsemagd“ werden die Brüder-Grimm-Festspiele in Hanau eröffnet. Das Märchen wird zerlegt und neu montiert.
Sie nutzt Folklore für ihre Musik, schreibt Gegenentwürfe zu Richard Wagner und liebt als Britin die deutsche Romantik: Die Komponistin Judith Weir wird siebzig Jahre alt.
Die Wittener Tage für Neue Kammermusik haben mit Patrick Hahn einen neuen Leiter. Er setzt vieles fort, aber mit gender-queerer Liebesmusik auch stark auf den Zeitgeist.
Mangels Besuchernachfrage hat der Festspielort Oberammergau die traditionelle Sommerinszenierung abgesagt. Es wäre eine Uraufführung über einen bayerischen Robin Hood gewesen.
Kaija Saariaho hat ihre Oper „Émilie“ einer der ungewöhnlichsten Frauen des 18. Jahrhunderts gewidmet. Als Erstaufführung ist die faszinierende Geschichte nun in Mainz zu sehen.
In einem römischen Theater steht der Staraufklärer unserer Tage als großartiger Schauspieler auf der Bühne. Er theatralisiert das grausame Verhältnis zwischen Sex und Mafia und rüttelt das Publikum auf.
Mitte Juni beginnen die Festspiele in der Stiftsruine mit dem Werk von Berthold Brecht und Kurt Weill. Intendant Joern Hinkel und Regisseur Michael Schachermaier setzen auf ebenso menschliche wie schillernde Figuren.
Im Bühnenerfolgsautor versteckt sich ein Historiker, der in Cambridge und Oxford studiert hat: Zum neunzigsten Geburtstag des englischen Schriftstellers Alan Bennett.
Feueralarm in Kafkas Schloss: Das autobiographische Orchesterstück des Exilrussen Vladimir Tarnopolski „Im Dunkel vor der Dämmerung“ wird in Hamburg unter Kent Nagano uraufgeführt. Der Komponist verzweifelt an Deutschlands Bürokratie.
Vor zweihundert Jahren wurde Beethovens Neunte Symphonie uraufgeführt. Das Programm der Uraufführung enthält jede Menge Botschaften: theologische und politische. Ein Gespräch mit der Beethoven-Forscherin Birgit Lodes
Aus dem Kleinen ins Große, aus dem Chaos ins Zielgerichtete: So beschreibt der Dirigent Antonello Manacorda den Weg in Ludwig van Beethovens neunter Symphonie. Gerade hat er es neu eingespielt.
Heikle Zeiten, heute wie in der Antike: Das Liebhabertheater Schloss Kochberg eröffnet seine Saison mit dem 250 Jahre alten Melodram „Ariadne auf Naxos“ nach einem Text von Johann Christian Brandes und mit der Musik von Georg Anton Benda.
Albéric Magnard starb im Ersten Weltkrieg. Seine kolossale Oper „Guercœur“ erzählt von Demokratie und Glaube in den Umbrüchen der Moderne. Ingo Metzmacher und Christof Loy deuten sie in Straßburg.
Eine sehr starke Ausgabe des FIND-Festivals an der Berliner Schaubühne führt die Potentiale der internationalen Gegenwartsdramatik drastisch und anziehend vor Augen.
Das Beethoven-Haus Bonn feiert das Jubiläum von Beethovens Neunter mit einer Rekonstruktion der Uraufführung, einem Internationalen Kongress, einer Sonderausstellung zu „Bernsteins Beethoven“ und einem Filmessay von Larry Weinstein.
Pünktlich zu Beginn des Berliner Theatertreffens präsentiert der F.A.Z. Podcast für Deutschland eine der wichtigsten Stimmen des Gegenwartstheaters: Den Bühnenstar und Tatort-Kommissar Fabian Hinrichs.
„Intermezzo“ ist eine ebenso witzige wie respektvolle Ehekomödie von Richard Strauss. Tobias Kratzer missversteht sie an der Deutschen Oper Berlin etwas, trotzdem gelingt ihm eine komische Glanztat.
Gidon Kremer und die Kremerata Baltica haben ein Album mit litauischer, lettischer und jüdischer Musik herausgebracht. Hier spricht er über das Baltikum und Russland in der Vergangenheit und der Gegenwart.
An der Oper Frankfurt liebt Richard Wagners „Tannhäuser“ Männer. Das ist von Matthew Wild schlüssig erzählt. Thomas Guggeis zeigt als Dirigent großen Ehrgeiz.
Der Mensch und seine Natur: Adaptionen des „Schimmelreiter“ und von „Pygmalion“ am Deutschen Theater Berlin zeigen einmal mehr, wie schlecht dieses Haus geworden ist
Kamasi Washington beschwört auf seinem neuen Album „Fearless Movement“, das er als „Tanzplatte“ bezeichnet, die Macht der Gemeinschaftlichkeit. Es beginnt mit einem altäthiopischen Gebet.