Korngolds „Tote Stadt“ in Berlin :
Nie war es so schön wie damals!

Von Clemens Haustein
Lesezeit: 4 Min.
Die Bühne von Michael Levine steht in noblem Art déco; der Klang unter dem neuen Generalmusikdirektor Ainars Rubikis bleibt ohne Kitsch.
An der komischen Oper Berlin inszeniert Robert Carsen Korngolds nostalgische „Tote Stadt“. Kann er dem Stück neues Leben einhauchen? Am Ende glaubt man dem Regisseur nicht.

Zwei Opernpremieren mit Werken von Erich Wolfgang Korngold in derselben Stadt und im Abstand von nur sechs Monaten: Das klingt nach Wiederentdeckung eines Komponisten, dessen Werk seit seinem Tod 1957 in Los Angeles zu immer neuer Wiederentdeckung verurteilt zu sein scheint. Im März hatte die Deutsche Oper Berlin Korngolds „Wunder der Heliane“ aus der Versenkung geholt, ein Mysterienspektakel, das beim Berliner Publikum einen Zustand kollektiver Verzückung hervorrief. Nun hatte an der Komischen Oper „Die tote Stadt“ Premiere, und die Jubelschreie vom März noch im Ohr, musste man fast ein wenig enttäuscht sein über die deutlich kühlere Aufnahme. Vielleicht ist das ja ein Anzeichen dafür, dass die Berliner Korngold-Begeisterung schon wieder im Abklingen begriffen ist.

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