„Salome“ an der Oper Köln :
Geschichte der Dienerinnen

Lesezeit: 4 Min.
Mit Kopf: Salome (Ingela Brimberg) und Jochanaan (Kostas Smoriginas).
François-Xavier Roth dirigiert seine erste Strauss-Oper: In der „Salome“-Inszenierung des jungen amerikanischen Regisseurs Ted Huffman an der Oper Köln endet der Welttag des Patriarchen mit einem Massaker.

Früher begann der Tag mit einer Schusswunde? Das muss sehr lange her sein, war vielleicht unter den mythischen Vorfahren von Herodes Antipas der Fall, Herodes dem Riesengroßen oder dem Übergroßen. Klein-Herodes, der Viertelkönig von Galiläa, hat zwar seine Leibgardisten mit Maschinengewehren ausstaffiert, aber einen Anschlag muss er weder von der Judäischen Volksfront noch von der Volksfront von Judäa fürchten. Die Juden sitzen mit am Tisch des Tyrannen, und auch die Nazarener, die Anhänger des neojüdischen oder postjüdischen Gottes, dessen Erscheinen einstweilen noch ein Gerücht ist, sind an der Festtafel schon integriert, tragen Dinner-Jackett und bedienen sich, beim Schaumwein und bei den Damen.

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